Dorothea-Friederike Gruppe, Suzuki-Violinlehrerin in Weimar
A-Lehrerin und Instructor der Deutschen Suzuki Gesellschaft e.V.
Hier bei der Suzuki-Lehrerkonferenz in Remscheid, November 2011
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Gerne möchte ich etwas von meiner Arbeit in Weimar berichten. Ich unterrichte an der Musikschule »Ottmar Gerster«. Meine Suzuki-Klasse besteht im Moment aus vier Gruppen von je 5-7 Kindern sowie älteren Schülern, die sich nur projektbezogen treffen. Derzeit haben die Gruppen folgenden Stand:
- Pre-Twinkle (7 Kinder)
- Heft 1A (5 Kinder)
- Heft 1B (6 Kinder)
- Heft 2B (6 Kinder)
Ab und an treffen sich die größeren Kinder mit Bach Doppel-Konzert, Veracini-Gique oder aktuell mit dem Pachelbel-Kanon, um ein Konzert vorzubereiten. Diese Gruppe besteht aus 6 – 9 Kindern, die allerdings schon in Orchestern mitspielen und keine regelmäßige Gruppenarbeit aus Zeitgründen mehr machen.
Erwähnen möchte ich gerne noch meine Tätigkeit als Akademische Mitarbeiterin der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ im Bereich der Übungsschule.
Auch möchte ich die Streicherklasse nicht ganz unerwähnt lassen, weil darin sehr viel Erfahrung aus der Suzuki-Arbeit einfließt. (Wir haben doch schon manches Problem der großen Auftritte mit meiner Workshoperfahrung gemeistert.)
Außerdem hospitieren einige Studenten bei mir, wenn sie ihre Diplom- oder mittlerweile Masterarbeiten über die Suzukimethode schreiben.
Also es ist, wenn ich das so lese, doch ein weit gestecktes pädagogisches Arbeitsfeld, in dem mein Arbeitsplatz verankert ist, der auch durch die Weimarer Musiklandschaft geprägt ist.
Besuche meiner „Suzukis“ bei Proben der Weimarer Staatskapelle und meiner größeren Schüler bei den „Open Stage“, dem Orchesterworkshop der Staatskapelle in den Osterferien, sind sehr beliebt, finden aber im Jahresplan nicht unbedingt Erwähnung.
Auch die Wettbewerbsteilnahme meiner Schüler an den Bad Sulzaer Musiktagen im November und die innerschulischen Wettbewerbe, die alle zwei Jahre stattfinden, sind nicht enthalten, aber dennoch sind Weimarer Schüler aus meiner Klasse jedes Jahr seit 2003 präsent, immer gerne gesehen und mit guten bis hervorragenden Ergebnissen wieder hochmotiviert davongefahren.
Mir ist es wichtiger, den geistigen und seelenerhaltenden Inhalt der Musik zu vermitteln, als einen Sport aus ihr zu machen, bei dem die Anzahl der richtigen Töne oder die schnellste Spielweise des Stückes zählt. Dieser Schwerpunkt ist zwar durchaus wichtig, steht aber nicht im Vordergrund meiner Arbeit.
Hier lege ich mehr Wert auf den Dialog zwischen
- Menschen unterschiedlicher Nationen
- unterschiedlichen Alters (Elterngruppen, die Geige spielen, gibt es übrigens in Weimar auch)
- den Künsten.
Eines meiner Lieblingsprojekte ist beispielsweise, zu Klassenvorspielen oder anderen musikalischen Events auch literarische Beiträge von Eltern oder Kindern mit einfließen zu lassen.
In diesem Jahr wird sogar ein Konzert im Zirkuszelt stattfinden. Da kommt es ebenfalls zu der Verknüpfung der unterschiedlichsten Erlebnisbereiche.
In Weimar gibt es Suzukiarbeit im Kontext der Gegend und der Gegebenheiten, die vor Ort zu finden sind: Dichtergrößen, Musikergrößen und landschaftliche Schönheiten, gepaart mit viel Musikkultur.
Herausforderung, Aufgabe und Freude an der Musik sind die Spannungsfelder, in denen wir uns hier bewegen.
Dorothea – Friederike Gruppe
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Dorothea-Friederike Gruppe studierte an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar bei Prof. Baldur Böhme. Ab 2002 künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Sukow.
Unterrichtstätigkeit in den Fächern Musikalische Früherziehung und Violine nach der Suzukimethode an der Musikschule »Ottmar Gerster« in Weimar.
Frau Gruppe ist eine engagierte Lehrerin, Kammermusikerin, Referentin für frühinstrumentale Themen und Organisatorin von Workshops.
Dies ist eines ihrer nächsten Projekte:
Weimarer Suzuki-Workshop
29. Juni – 01. Juli 2012
suzukiworkshop@gmx.de