Die DSG unterstützt weiterhin den Aufbau der Suzuki-Bewegung in Nigeria

BERICHT über meine zweite Geigenbau-Ausbildungsphase in Deutschland (November/Dezember 2012)

So wurde die Idee geboren, neben meiner Ausbildung zum Suzuki-Lehrer beim Deutschen Suzuki Institut zusätzlich auch die Kenntnisse im sogenannten Service für Streichinstrumente (Einstellung von Stimme und Steg, Einrichten von Wirbeln und Saitenhalter, Abziehen des Griffbrettes, Behaarung von Bögen u.a.) zu erwerben.

Erneut durfte ich wieder bei meinen deutschen Gasteltern Dr. Ingrid Schlenk (Vorsitzende der Deutschen Suzuki Gesellschaft) und Dr. Rolf Schlenk wohnen. Die Unterbringung bei ihnen bestand aus einem hervorragend ausgestatteten Raum ganz für mich allein einschließlich PC, einem schönen Schreibtisch und einer Bibliothek mit hilfreichen Büchern für meine Ausbildung. Außerdem erhielt ich regelmäßig delikate Mahlzeiten, so daß ich jederzeit fit für meine Arbeit in der Werkstatt war.

In dieser Ausbildungsphase durfte ich von meinem Ausbilder Philipp Schlenk interessantere und fortgeschrittenere Bereiche der Geigen- und Bratschenreparatur erlernen.

Es war wieder einmal eine rundum wunderbare Zeit in Deutschland. Neben der intensiven Arbeit im Geigenbau-Atelier konnte ich Museen besuchen und bei verschiedenen Suzuki-Unterrichtsveranstaltungen hospitieren.

Weitere Highlights waren festliche Konzerte wie das mit dem Windsbacher Knabenschor.  Ich glaube, den Klang ihrer leuchtenden Stimmen werde ich niemals vergessen.

Tausend Dank an meine Gastfamilie! Mit ihnen durfte ich deutsche Weihnachten erleben. Welch wundervolle Erfahrung!

Mein Name ist David Babatunde Awonuga.Vielleicht erinnern Sie sich noch an mich und an meinen letzten Bericht auf dieser Homepage im April 2011.

Ich bin ein Geiger, wohne in Nigeria und habe an dem größten Konservatorium Nigerias, in Lagos, Geige studiert. Ich bin erneut nach Deutschland gekommen, um meine Fähigkeiten als Suzuki-Lehrer zu verbessern und meine Basiskenntnisse im Geigenbauhandwerk zu erweitern.

In Nigeria gibt es keinen einzigen Geigenbauer. Wenn man eine Reparatur benötigt, ist es günstiger, ein neues Instrument zu kaufen als zum nächsten Geigenbauer nach Ghana (ca. 2.000 km entfernt) zu fahren.

Von ganzem Herzen möchte ich mich bei der Deutschen Suzuki Gesellschaft bedanken.

Durch ihre beständige Unterstützung schuf sie mir diese goldene Gelegenheit in meinem Leben und ermöglichte mir den Weg zum Suzuki-Lehrer, zum Geigenbauhandwerk und zum nun schon dritten Studienaufenthalt in Deutschland. Durch sie habe ich viele Suzuki-Kollegen aus aller Welt kennengelernt.

Die DSG hat meine Teilnahme an der 4. Internationalen Suzuki-Lehrerkonferenz gesponsert. Dies war die größte Konferenz von Geigenlehrern, die ich je erlebt habe. Ich fahre zurück nach Nigeria mit vielen, vielen neuen Erfahrungen, Einsichten und neugewonnenen Fähigkeiten.
In meinem Herzen fühle ich deutlich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Vielen Dank, dass die DSG trotz aller eigenen Aufgaben und Aktivitäten an Afrika denkt und uns in unserer speziellen Situation fördert und unterstützt.

Ich wünsche allen Mitgliedern der DSG ein glückliches Neues Jahr!
Sobald ich wieder in Nigeria bin, werde ich Ihnen einen detaillierteren Bericht schreiben.

Besondere Grüße auch an Herrn Rudolf Gaehler. Der Unterricht auf der Internationalen Lehrerkonferenz in Remscheid war erstklassig! Ich danke ihm, dass er sich für mich Zeit genommen hat und mir zum Thema Auswendiglernen und Gedächtnistraining entscheidende Erkenntnisse vermittelt hat.

Mit meinen herzlichsten Grüßen

David Babatunde Awonuga
Lagos, Nigeria