Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der DSG!
Nach Beendigung des Kurses für die nigerianischen Musiklehrer möchte ich Ihnen einen kurzen Bericht über Ablauf und Inhalt der Veranstaltung geben. Die zehn Lehrer kamen am 27.02. nach dem Flug von Lagos nach Frankfurt ohne Zwischenfälle per ICE pünktlich in Siegburg an und wurden von uns zum 17 km entfernten Haus Marienhof im Siebengebirge (Königswinter) gebracht.
Nach kurzer Ruhezeit begann im Anschluß an eine Mittagsmahlzeit bereits um 14 Uhr die Kursarbeit. Alle Lehrer hatten sich in ihrem Heimatland mit den von uns benannten Materialien beschäftigt.
Am Abend kam Frau Golda Obi, die Leiterin der „Strauss School of Music and Dance“ als Beobachterin hinzu. Am nächsten Morgen begann das Programm mit einem ca. einstündigen Vortrag der Initiatorin dieses Projektes, Diplomdolmetscherin Chinwendu Uzodike. Sie brachte den Teilnehmern in sehr eindringlichen Worten ihre Verantwortung nahe für die Einleitung einer Weiterentwicklung des Bildungswesens in Nigeria.
Das Kursprogramm erstreckte sich täglich über einen Zeitraum von zwölf Stunden, lediglich unterbrochen von je einstündigen Pausen für Mittag- und Abendessen. Die Küche des Hauses Marienhof hatte sich bereits ab Sonntag, 28.02. auf die Wünsche der Nigerianer hervorragend eingestellt.
Die Mitarbeit aller nigerianischen Lehrer war überraschend konzentriert und effektiv. Da durchweg aktive, praktische Eigenarbeit geleistet werden musste (wenn man von dem obengenannten Vortrag absieht), kam erst abends nach Kursende Müdigkeit auf. Wegen der guten Fortschritte aller Lehrer konnten wir nach der Mittagspause des 03.03. einen siebenstündigen Ausflug durchführen. Hierbei besuchten wir bei bestem Wetter zunächst das nahegelegene Areal des früheren Gästehauses Petersberg der deutschen Bundesregierung mit dem einmaligen Blick auf das Rheintal, Bad Godesberg, Bonn und Köln. Anschließend ging es zur Besichtigung nach Köln (u.a. Dom) und Bonn (u.a. Beethovenhaus), wobei auf besonderen Wunsch der Teilnehmer in beiden Städten Musikfachgeschäfte aufgesucht wurden. Anläßlich dieses Ausflugs hatten wir unsererseits für die Teilnehmer kostenlos drei Pkw mit Fahrern zur Verfügung gestellt.
Der letzte Kurstag brachte eine Besonderheit:
Herr Max Paetzold kam mit zehn Schülern und zahlreichen Schülereltern nach Königswinter, um den nigerianischen Lehrern Gelegenheit zu geben, das neu Erlernte am „lebenden Objekt“ zu erproben. Die Atmosphäre erwies sich trotz der Sprachbarriere zwischen Lehrern, Kindern und Schülereltern als sehr inspirierend und aufgelockert. Die nigerianischen Lehrer waren beeindruckt von den guten Schülerleistungen, Herrn Paetzolds liebevollen und fachlich qualifiziertem Unterrichtsstil und den engagierten Eltern.
Zum Abschluß hatten die nigerianischen Lehrer die Gelenheit zunächst die Schülereltern und danach Herrn Paetzold zu befragen. Diese Gespräche fanden auf allen Seiten mit viel Anteilnahme und persönlichem Aussagen statt. Viele Aussagen von Herrn Paetzold und die der Eltern lösten bei den Nigerianern Applaus und freudige Ausrufe aus.
Am Schluss fragten die Nigerianer Herrn Paetzold, was er ihnen für ihren Unterrichtsstart in Nigeria mit auf den Weg geben könnte, wenn die Anfangsprobleme sie arg bestürmen würden. Seine spontane Aussage „NEVER GIVE UP!“ wurde noch bei der Abfahrt zum Flughafen wiederholt sowie das Motto der Rede von Frau Uzodike an die Lehrer „YES, WE CAN!“ .
Am nächsten Morgen (5.3.) waren alle Lehrer pünktlich zur Stelle, als es wieder zurück zum Bahnhof Siegburg ging, um den Flug von Frankfurt nach Lagos zu erreichen. Wir betrachten diese Veranstaltung als vollen Erfolg und sind mit dem persönlichen Einsatz und der Mitarbeit aller nigerianischen Lehrer sehr zufrieden. Darüber hinaus traten weder Erkrankungen noch sonstige unliebsame Vorfälle auf. Damit haben diese Lehrer die Elementarstufe im Bereich Suzuki-Methode erarbeitet (Heft 1, Nr. 1-8). Alle wären in der Lage die anschließenden Inhalte Unter- und Mittelstufe zu erlernen. Dies hängt von der Finanzierung zukünftiger Kurse ab. Diesmal haben deutsche Firmen, die in Nigeria ansässig sind, den größten Teil der Flug- und Unterbringungskosten finanziert. Der Kurs inklusive Unterrichtsmaterialien wurde vom DSI gesponsert.
Auf Wunsch der Musikschul-Leiterinnen von Lagos (Frau Akpata) und Abuja (Frau Obi) planen wir Veranstaltungen in beiden Städten in der Zeit von Ende Juli bis Mitte August dieses Jahres. Als aktive Mitarbeiter sind die Herren Gino Ramiro Ramirez, Rudolf Gähler und ich vorgesehen. Über die Veranstaltung im Sommer in Nigeria werde ich Sie gerne informieren und verbleibe ich mit
herzlichen Grüßen
Kerstin Wartberg
Bericht der nigerianischen Lehrer nach der Rückkehr in ihre Heimat
We are convinced to go the extra mile to bring this light of string education to dark Nigeria.
If there is any award suitable to be given to a man that has done something at the peak of innovation or contributed to the development of humanity. We are very sure such person would be Shinichi Suzuki, the founder of the renowned Suzuki Method and author of “Nurtured by love”. This is a book we will recommend to all libraries in Nigeria as the content is not only suitable for music scholars but also suitable for students and teachers of other fields.
Also, it is very clear that having a book that teaches a method can never be the same as learning the method from a teacher of same method. The level one books (Suzuki Violin School and Step by Step) would have been a waste without having the right knowledge of usage from the master user. It was such a great privilege and honor to have learned under the tutelage of Kerstin Wartberg all these intricacies of violin teaching and playing.
Our experiences with children before the trip to Germany have been of challenges, low efficiency, tiredness and boredom because we lack the needed techniques and method of teaching and getting the best of kids. Little did we know that a little knowledge of children psychology can make the whole music time a period of fun and musical achievements.
Additionally, we never knew that the ways of doing things in the class count as a teacher. Most of the time, we pay no serious attention to posture, tone quality, and even my personal attitudes while teaching. But we were taught during the course that the “mother tongue” approach can just be translated to the relationship between the children and what is happening in their environments. This includes the kind of things they see the elderly kids doing, what their teachers are doing around them, the quality of sound being produced around them and the entire ways of life they are exposed to in the community or environment.
The whole experience to us was an eye-opener and a big step into the future it was an entirely new to us.
Finally, our special thanks go to the following people for their immense support, love, care and contributions toward making this training a success: Mrs Kerstin Wartberg (Course Director) and Mr Rudolf Gaehler (Violinist), Dr. Chiwendu Uzodike (Initiator of the whole project), Mrs Marion Akpata (Director, MUSON school of music in Lagos), Ms. Abowaba
(Manager, MUSON Centre) and all the donors.
We also enjoyed the trip to Bonn (Beethoven’s house of birth) and Cologne (cathedral) and the first class environment at Marienhof (course venue) which made us feel very relaxed to learn.
We are grateful for everything and convinced to go the extra mile to bring this light of string education to dark Nigeria.
Teachers from Nigeria
Erste Reihe (von links nach rechts): Emmanuel Olabisi Fagbohun,
Oladimeji Titus Ogunyemi, Innocent Nonso Obiezue, John Oluremi Collins
Zweite Reihe: Kehinde Clement Kpokpogbe, Golda Obi, Aderayo Abiodun
Oyegbade, Chinwendu Uzodike, Kerstin Wartberg, Oluwafemi
Paul Enioloronda, Tolulope Emmanuel Omogbehin, David Ajala
Dritte Reihe: Rudolf Gähler, Babatunde David Awonuga
This is indeed really great and aspiring….Gracias